Bevor du in Aktien, ETFs oder Kryptowährungen investieren kannst, brauchst du einen Broker und ein Depot. Hier erfährst du, was hinter diesen Begriffen steckt, wie die Vermittlung zwischen Anleger und Markt funktioniert und worauf du bei der Wahl achten solltest.
Was ist ein Broker?
- Ein Broker ist im Kern der Vermittler zwischen dir als Anleger und den Finanzmärkten. Immer wenn du eine Aktie, einen ETF oder eine Kryptowährung kaufen oder verkaufen möchtest, leitet er deine Order an den passenden Handelsplatz weiter und sorgt dafür, dass sie ausgeführt wird. Ohne Broker hättest du keinen direkten Zugang zu den Märkten.
- Dabei gibt es verschiedene Arten von Brokern: Manche sind auf bestimmte Anlageklassen spezialisiert – etwa reine Aktienbroker oder Kryptobroker. Andere wiederum bieten ein breites Spektrum an, sogenannte Multi-Asset-Broker, bei denen du klassische Wertpapiere und digitale Assets gleichermaßen handeln kannst.
- Besonders in den letzten Jahren haben sogenannte Neobroker an Bedeutung gewonnen. Diese setzen auf einfache Apps, ein reduziertes Angebot und extrem günstige Ordergebühren. Sie sind ideal für Einsteiger, verzichten aber oft auf umfangreiche Analysetools. Klassische Broker dagegen stellen meist ein breites Handelsangebot mit vielen Märkten und zusätzlichen Funktionen wie Research, Chartanalyse oder speziellen Ordertypen bereit.
- Worauf solltest du achten? Im Vordergrund stehen die Kosten – also Ordergebühren, Spreads oder mögliche Zusatzkosten für bestimmte Handelsplätze. Genauso wichtig ist die Regulierung: In Deutschland überwacht zum Beispiel die BaFin die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Auch Benutzerfreundlichkeit spielt eine große Rolle, gerade wenn du regelmäßig handeln möchtest. Ein Broker sollte dir den Zugang zum Markt so einfach wie möglich machen.
Was ist ein Depot?
- Ein Depot ist im Kern die digitale Verwahrstelle für deine Wertpapiere. Immer wenn du Aktien, ETFs, Fonds oder auch Kryptowährungen kaufst, werden diese Anteile nach der Ausführung deiner Order im Depot eingebucht und dort verwaltet. Ohne Depot hättest du keinen Überblick über deine Bestände, denn es fungiert wie eine Art Kontoauszug, in dem du jederzeit deine Positionen einsehen kannst.
- Je nach Broker können in einem Depot ganz unterschiedliche Anlageklassen liegen – von klassischen Aktien über Fonds bis hin zu modernen Krypto-Assets. Dabei gilt: Das Depot selbst wickelt keine Käufe oder Verkäufe ab, sondern zeigt dir ausschließlich, was du bereits besitzt.
- Besonders in den letzten Jahren haben sich kostenlose Depots etabliert. Viele Anbieter verzichten auf Grundgebühren, unterscheiden sich aber deutlich in Komfort und Service. Manche stellen Zusatzfunktionen wie eine automatische Steuerberechnung oder detaillierte Analysen bereit, während andere bewusst schlank gehalten sind. Wichtig ist, dass das Depot zu deinem Handelsverhalten passt – ob du regelmäßig aktiv bist oder nur gelegentlich investierst.
Das Verhältnis von Broker & Depot
- Broker und Depot gehören untrennbar zusammen, auch wenn sie unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Der Broker ist dein Zugang zum Markt: Er führt deine Kauf- oder Verkaufsaufträge aus und sorgt dafür, dass sie am richtigen Handelsplatz landen. Das Depot dagegen ist die digitale Lagerstelle, in der deine Wertpapiere verwahrt werden. Ohne Broker gäbe es keinen Handel – ohne Depot keine sichere Aufbewahrung.
- In der Praxis werden Broker und Depot meist kombiniert angeboten. Moderne Anbieter wie Trade Republic, Scalable Capital oder comdirect stellen beides aus einer Hand bereit. Es gibt aber auch Modelle, bei denen Broker und Depot getrennt sind. Manche internationale Broker – etwa Interactive Brokers oder spezialisierte CFD- und Forex-Broker – übernehmen ausschließlich die Handelsfunktion, während die Verwahrung über eine Partnerbank erfolgt. Umgekehrt bieten klassische Banken wie Sparkassen oder Volksbanken oft Depots an, bei denen der Handel über das Bankensystem läuft.
- Der Ablauf eines Kaufs verdeutlicht die Unterschiede. Im klassischen Bankmodell wird mit dem Depot automatisch ein Verrechnungskonto eröffnet. Gibst du im Online-Banking eine Order ein, wird das Geld vom Konto abgebucht und die gekauften Anteile ins Depot eingebucht. Moderne Broker-Apps dagegen bündeln alle Schritte in einer einzigen Anwendung: Depot und Konto sind integriert, ein Klick auf „Kaufen“ genügt – und die Wertpapiere erscheinen unmittelbar in deinem Depot.
- Kurz gesagt: Für Einsteiger genügt es in der Regel, ein Depot bei einem modernen Broker zu eröffnen. Dort sind Broker-Funktion, Verrechnungskonto und Depot nahtlos miteinander verbunden, sodass du ohne Umwege direkt handeln kannst.

Welche Spar-Strategie passt zu welchem Broker/Depot?
Langfristige Strategie – Vermögensaufbau
Wer sein Vermögen Schritt für Schritt aufbauen möchte, setzt in der Regel auf eine langfristige Anlagestrategie. Hierbei eignet sich vor allem ein Depot mit integrierter Sparplan-Funktion. Über Broker wie Scalable Capital oder Trade Republic lassen sich monatlich automatisch Anteile an ETFs oder Fonds kaufen – ganz ohne ständiges Eingreifen. Das Prinzip ist einfach: kleine, regelmäßige Investitionen, die sich über Jahre hinweg zu einem soliden Vermögen summieren. Diese Form des Sparens ist ideal für Einsteiger, die passiv investieren wollen, und überzeugt durch ihre Einfachheit sowie die Möglichkeit, von den langfristigen Chancen der Märkte zu profitieren.
Aktives Handeln – Trading
Anleger, die stärker am Marktgeschehen teilnehmen möchten, entscheiden sich häufig für eine aktive Handelsstrategie. Dabei kommt es vor allem auf niedrige Orderkosten und eine breite Auswahl an Tools an. Broker wie comdirect, Interactive Brokers oder eToro stellen zahlreiche Handelsplätze, Orderarten und Analysetools bereit. Das erlaubt es, flexibel auf Marktbewegungen zu reagieren und gezielt in Einzelwerte, ETFs oder auch Derivate zu investieren. Diese Strategie erfordert mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Wissen, bietet dafür aber auch die Möglichkeit, kurzfristig Chancen zu nutzen. Sie richtet sich an fortgeschrittene Anleger, die bereit sind, Märkte aktiv zu beobachten und Entscheidungen eigenständig zu treffen.
Krypto-Strategie – Digitale Assets
Eine besondere Form des Investierens ist die Konzentration auf digitale Assets. Hierbei führt der Weg über spezialisierte Kryptobroker mit Wallet-Anbindung, etwa Binance, Bitpanda oder Coinbase. Sie eröffnen den Zugang zu bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, aber auch zu hunderten kleineren Coins. Ein Krypto-Depot ist keine klassische Wertpapierverwahrung, sondern eher eine digitale Geldbörse, in der die erworbenen Coins gesichert werden. Diese Strategie spricht Anleger an, die gezielt auf das Wachstum digitaler Währungen setzen und die hohen Chancen – aber auch die besonderen Risiken – dieser neuen Anlageklasse in Kauf nehmen möchten.
Die Wahl des richtigen Brokers ist die Grundlage jeder Anlagestrategie.
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